Kurzinterviews mit zwei der besten deutschen Damen, Nathalie Weinzierl und Sandy Hoffman
November 2013 in Graz

Nathalie Weinzierl
Q: Wie lief die Vorbereitung auf die Saison? Was war neu oder anders?
A: Neu war, dass ich beide Programme bei Francesca Cotogni gemacht habe. Letztes Jahr hatte sie beide Programme nur überarbeitet. Jetzt habe ich sie komplett bei ihr gemacht und ich war dafür in Turin. Im Sommer waren wir 3 Wochen im Trainingslager in Cerreto, das ist auch in Italien, in den Bergen. Und dann 2 Wochen in Füssen weil wir zu Hause kein Eis hatten und wir haben das dort dann zur Verfügung gestellt bekommen. Es war toll, dass wir dort trainieren durften.
Q: Was kannst du uns zu deinen neuen Programmen sagen?
A: Im Kurzprogramm laufe ich Fever und in der Kür Rhapsody in Blue. Beides gefällt mir sehr gut.
Q: Wer hat die Musik gefunden?
Q: Fever hatte ich auf dem Computer. Das natte man mir schon einmal vorgeschlagen und da wollte ich es aber nicht. Rhapsody ist von Francesca Cotogni vorgeschlagen worden.
Q: Die Saison begann noch nicht so optimal, woran liegt das?
A: Das Kurzprogramm war ja bisher immer gut, nur die Kür ist noch nicht so gut gelaufen. Ich habe zum Schluss noch Konditionsprobleme. Wir haben jetzt ein paarmal die Kür umgestellt und die Musik haben wir auch etwas geändert weil es noch nicht so gepasst hat. Aber ich denke, dass ich nun auf einem ganz guten Weg bin und es für den nächsten Wettbewerb dann auch gut passt.
Q: Die Norm hast du in Nizza ganz knapp nicht erreicht und auch hier hast du sie nicht geschafft. Wie geht es jetzt weiter? An welchen Wettbewerben wirst du teilnehmen?
A: Im Dezember auf alle Fälle an den Deutschen Meisterschaften. Ob wir vorher noch einen Wettbewerb machen, das steht noch nicht fest. Wir müssen erst noch planen und wir schauen nach der Deutschen mit welchen Wettbewerben es weitergeht. Fest geplant ist jetzt noch nichts.
Q: Du hast die Schule beendet. Was studierst du jetzt, wie gefällt es dir und wie kannst du das Studium mit dem Sport vereinbaren?
A: Ich habe in Mannheim Unternehmensjurist begonnen und habe auch dort ein Sportstipendium bekommen. Das ist richtig toll. Bei manchen Fächern, wo ich aufgrund vom Training nicht anwesend sein kann, bekomme ich Tutoren gestellt, die mit mir den Stoff durchgehen. Dieses Semester mache ich noch nicht so viel weil es mit dem Training und den Olympiaqualis einfach nicht gepasst hat und weil auch Klausuren zeitgleich mit Wettbewerben stattgefunden hätten. Aber generell gefällt es mir gut und es ist richtig gut, dass ich das Sportstipendium dort bekommen habe. Ansonsten könnte man es nicht mit dem Sport vereinbaren.
Q: Dankeschön und viel Erfolg für die weitere Saison.

Sandy Hoffmann
Q: Wie lief die Vorbereitung auf die Saison?
A: Ich bin ja im Juli nach Berlin gewechselt. Davor hatte ich eine recht kurze Vorbereitungsphase weil ich von März bis Juli weil ich verletzt war und gar nicht tranieren konnte. Danach lief die Vorbereitung in Berlin gut an, aber ich hatte natürlich vieles aufzuholen. Jetzt bin ich voll im Training drin und es läuft im Training auch richtig gut.
Q: Wie hast du dich dort bei deiner neuen Trainerin und der neuen Trainingsgruppe eingelebt? Was ist anders?
A: Ich habe mich sehr gut dort eingelebt und es macht viel Spaß. Es ist eine viel bessere Rundumbetreuung als in Dresden. Dort waren auch gute Bedingungen betreffend Schule und Trainingsstätte, auch wenn dort das Eis manchmal überfüllt war. Das ist natürlich jetzt in Berlin viel besser. Da hat man die Olympiazeiten und da sind wir zu viert auf dem Eis. Dann kann man viel intensiver trainieren
Q: Was kannst du uns zu deinen neuen Programmen sagen?
A: Meine Kür vom letzten Jahr habe ich behalten. Mein Kurzprogramm sollte dieses Mal etwas ganz anderes sein weil ich immer einen spanischen bzw. Tango Touch hatte. Diesmal ist es ein bisschen Fantasy... eine ganz andere Schiene... damit ich auch mal was anderes zeigen kann.
Q: Wer hatte die Idee und wer hat die Musik gefunden?
A: Ich!
Q: Der Saisonauftakt verlief nicht so optimal. Woran liegt das?
A: In Amerika war es gut. Aber jetzt ist es ein bisschen schwierig in die Wettkämpfe reinzukommen weil ich eben auch diese lange Pause und so eine kurze Vorbereitung hatte. Ich muss die Stabilität erstmal wieder bekommen und jeden Sprung wieder richtig lernen, und es im Wettkampf so umsetzen, wie es im Training schon funktioniert. Ds ist ein Schritt, der noch kommen muss.
Q: Wieviel Druck machst du dir selbst wegen der Olympischen Spiele, dem Erreichen der Norm
A: Ich bin erstmal froh, dass ich in der Runde mit drin bin. Ich habe mir jetzt nicht so den Druck wegen der Olympianorm gemacht weil ja die Nathalie (Weinzierl) als Hauptfavorit galt. Ich wollte nur gut mitlaufen ....eigentlich ein bisschen besser als es jetzt war.
Q: In welchem Wettkampf wirst du es das nächste Mal versuchen? Wie geht es weiter?
A: Eventuell starte ich bei der NRW-Trophy in Dortmund. Das steht aber noch nicht fest. Dort geht es aber nicht um die Olympianorm so wie jetzt.
Q: Aber um den zweiten EM-Startplatz
A: Ja. darum geht's. Aber ich bin so, dass ich sage, dass ich für mich gut laufen muss ehe ich an irgendwas anderes denke. Bevor ich an einen Olympia- oder EM-Startplatz denke muss ich für mich wissen, dass ich mein Programm sauber durchlaufe. Und wenn ich dann sehe, dass das knapp dahinter bzw. knapp dran ist, dann muss ich gucken, wo ich noch etwas ausfeilen kann, damit ich wirklich diesen Platz kriege.
Q: Was machst du neben dem Eislaufen?
A: Ich habe jetzt im Oktober begonnen in Berlin zu studieren. Es ist aber nur ein Teilstudium im Maschinenbau und es ist ziemlich anspruchsvoll. Ich gehe nur Montag und Dienstag von 8.oo - 14.oo zur Uni, es erfordert sehr viel Zeit noch außerhalb der Uni. Deshalb bin ich dann Mittwoch und Donnerstag trotzdem noch mit Uni beschäftigt auch wenn ich nicht hinfahre. Es passt ganz gut mit dem Training zusammen.
Q: Wo siehst du deine Stärken und Schwächen?
A: Eigentlich sehe ich meine Stärke in den Pirouetten. Die waren heute zwar nicht so gut, aber eigentlich kann ich sie richtig gut und auch den. 3-fachen Rittberger. Mir fehlt noch die Stabilität in den Wettkampfprogrammen, im Wettkampf zu zeigen wie ich die Sprünge einzeln kann und die einzelnen Elemente.
Q: Ich bedanke mich und wünsche viel Glück für die kommenden Wettbewerbe.