Jennifer Urban/Benjamin Steffan: „Wir möchten klar das beste deutsche Eistanzpaar werden“


Q: Wie ist euer Rückblick auf die vergangene Saison, welche Schlüsse habt ihr gezogen? Was wollt ihr vielleicht in der neuen Saison verändern?


J: Im Großen und Ganzen haben wir in der letzten Saison einen Riesenfortschritt gemacht. Das haben uns viele bestätigt wie die DEU, Fans, Freunde und Familie.


B: Gerade die letzte Saison hat gezeigt, dass die Art wie wir arbeiten, das Umfeld in dem wir arbeiten und das ganze Team um uns herum sehr gut aufgestellt ist und dass es uns sehr gut nach vorne bringen kann. Dass wir einfach am Ball bleiben müssen und gerade von den Rahmenbedingungen eigentlich gar nicht viel verändern müssen. Sondern einfach wirklich dranbleiben und dann genau wie letzte Saison noch einmal so zulegen.


J: Woran wir auf jeden Fall arbeiten müssen ist, das ist die Konstanz, dass beim Durchlaufen minimale Fehler nicht mehr passieren. Dass wir eine konstante Saison haben, in der alle Wettbewerbe auf dem gleichen Level sind und die Leistung nicht variiert.


Q: Wo seht ihr eure Stärken?


B: Auf jeden Fall sind wir ein sehr ausdrucksstarkes Paar, würde ich sagen. Wir haben Programme, die sich von den anderen abheben. Durch unterschiedliche Musiken, durch unterschiedliche Ansätze von der Choreographie her. Wir haben sehr interessante Elemente und darüber versuchen wir, uns hervorzuheben.


J: Gerade bei unseren Hebungen haben wir das Feedback bekommen, dass die immer sensationell ausschauen.


Q: Zu welchen Musiken werdet ihr laufen?

B: Wir haben mit unseren Trainern entschieden, dass wir das zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht verraten. Aber es wird ein bekannteres Musical sein. Es ist eine schnelle Musik und wir müssen uns noch darauf einschießen. Die Kür wird wieder eine moderne Musik, aber es ist ein anderer Stil als letztes Jahr. Also kann man gespannt sein und sich darauf freuen.


Q: Wer macht die Choreographie?


B: Die Choreographie steht schon und die haben wir hier in Oberstdorf gemacht. Dann sind wir für zwei Wochen zu Igor Spilband in die USA und haben dort beide Programme noch einmal überarbeitet. Es werden natürlich noch viele Veränderungen kommen und daran arbeiten wir zurzeit.


J: Das war unsere erste Trainingsverlagerung nach Amerika und wir sind sehr dankbar, dass wir die Chance dazu hatten. Dieses Trainerteam drüben ist mal was ganz anderes. Wir haben von 6.oo Uhr früh bis 17.oo nur reinen Eistanz mit anderen Paaren gemacht. Das hat uns in den zwei Wochen sehr gepusht.


Q: Wie geht‘s jetzt weiter? Welche Pläne habt ihr?

B: Wir haben es schon grob abgesprochen. Unser Einstieg wird auf jeden Fall die Nebelhorn-Trophy hier in Oberstdorf sein. Das bietet sich natürlich an. Wir haben auch mit dem Verband über die NRW-Trophy gesprochen und wir haben uns darauf geeinigt, dass wir das nicht machen. Weil es einfach noch zu früh ist für einen Start in der Saison. Jetzt geht es im Training gerade los, die Intensität zu steigern auf dem Eis genauso wie neben dem Eis. Wir müssen die Programme in Fleisch und Blut bekommen und fit für die Saison werden. Im September fangen wir an und die anderen Wettkämpfe haben wir noch nicht hundertprozentig festgelegt. Aber wir haben einen groben Fahrplan. Was die Challenger Serie angeht, werden wir sicherlich nach Finnland gehen. Die Deutsche Meisterschaften und dann die Bavarian Open, weil die ja hier ist. Wir hoffen natürlich, zur EM und WM geschickt zu werden.


Q: Welche Erwartungen und Ziele habt ihr?


B: Im Endeffekt ist das ganz einfach: wir möchten klar das beste deutsche Eistanzpaar werden. Wir wissen, dass das nicht einfach ist, denn die anderen arbeiten auch sehr hart. Wir werden auch sehr hart arbeiten und dann wird sich zeigen, was dabei herauskommt. Unser Ziel ist es, uns von den anderen beiden Paaren abzusetzen, die EM und die WM zu laufen und dann in Richtung Olympia weiter zu denken.


J: Und es wieder spannend machen. Die Deutsche Meisterschaft war in der Kategorie Eistanz schon sehr spannend.


B: Das war ein Highlight, ja.


Q: Was macht ihr außerhalb vom Eis?

J: Ich bin bei Frau Huth angestellt und arbeite beim iceDOME mit. Der Vordergrund bei uns ist einfach der Sport.


Q: Wenn ihr Freizeit habt, gibt es noch Zeit für irgendwelche Hobbies?


B: Wir haben Zeit gerade an unserem freien Tag, mal etwas zu unternehmen. Jenni fährt sehr gerne Rad. Jetzt im Sommer gehen wir gerne mal an einen See und wir grillen mit Freunden. Also ein bisschen Zeit findet sich schon noch neben dem ganzen Training.


J. Wir nutzen auf jeden Fall das Allgäu aus, was hier alles geboten wird.


Q: Der Urlaub kommt noch?


B: Der kommt Ende Juli/ Anfang August für eine Woche


J: Es wurde uns vom unseren off ice Trainer ans Herz gelegt, dass wir da nochmals 6-7 Tage Pause machen sollen.


Q: Jenni, du bist ja immer sehr aktiv im Urlaub. Wie sieht das bei dir aus, Ben. Bist du eher relaxed?


B: Ich bin auf jeden Fall ein Freund von Entspannung und lass es dann mal ruhig angehen. Gutes Essen, Zeit zum Genießen. Aber wenn ich woanders bin, dann gucke ich mir auch gerne Sachen an. Ich laufe dann gerne rum und verschaffe mir neue Eindrücke. Gerade an einem Ort, wo ich zuvor noch nicht war. Es ist dann nicht nur auf der faulen Haut rumliegen, sondern auch ein bisschen Bewegung. Aber ich lasse es mir dann auch gutgehen, das gebe ich zu.


Q: Jenni, wie würdest du Ben charakterisieren?


J: Er ist ein sehr gelassener Typ, sehr zielstrebig und sehr einfühlsam. Ich kann mich auf ihn immer verlassen, auch wenn man ihn vielleicht zweimal an etwas erinnern sollte (lacht).


Q: Ben, wie würdest du Jenni beschreiben?


B: Jenni ist ein sehr zielstrebiger Mensch, sie weiß was sie möchte. Und sie weiß auch, was sie dafür geben muss. Und das macht sie mit vollem Einsatz. Sie ist sehr zuverlässig. Wenn die Motivation stimmt, dann wird alles drumherum einfach alles machbar. Zielstrebig und geradeaus!