Bericht von Überprüfungslaufen 18.-20. August in Berlin

 

Bei den Herren gibt nur zwei Bewerber um den einzigen Olympiastartplatz. Franz Streubel fällt verletzungsbedingt aus, er war ursprünglich auch für die Nebelhorntrophy gemeldet. So zeigt Paul Fentz sein altes Kurzprogramm. Er stürzt beim dreifachen Axel und beim dreifachen Lutz. Peter Liebers stürzt beim dreifachen Axel und schwächelt bei den Pirouetten. Einen Vierfachen riskieren beide nicht, auch nicht in der Kür. Hier riskiert Paul zwei dreifache Axel, stürzt aber bei beiden. In der letzten Minute gibt es Konditionsmängel. Peter Liebers hat sich mit Schindlers Liste choreographisch etwas verbessert, aber mit zwei 3A, davon einen kombiniert. Er scheint fast wieder zu alter Form zurück zu finden. Wer nach Südkorea letztendlich fährt, wird wohl erst bei den EM in Moskau entschieden.

 

Bei den Damen präsentiert sich Lea Johanna Dastich in beiden Programmen sprungstark und fast fehlerfrei. Das Kostüm für das KP wird geändert. In der Kür passt die Musik aus der Westside Story nicht richtig zu ihr, sie ist dafür noch nicht reif genug. Nicole Schott ist in beiden Programmen ausdrucksstark, riskiert im KP nur einfache Sprünge und in der Kür lässt sie diese gänzlich weg. Überzeugend bietet sie in der Kür zu Schindlers Liste ein wunderschönes Programm, ohne unnötigen Schnickschnack und Schnörkel. Das läßt hoffen ! Lutricia Bock verzichtet auf Grund der Nachwehen der zurückliegenden Knieverletzung gänzlich auf Sprünge. Sowohl im KP mit Love in Venice, als auch in der Kür zu La La Land überzeugt sie anmutig ausdrucksstark. Die Kür ist vom Anfang bis zum Ende aus einem Guss. Nathalie Weinzierl strauchelt im KP bei der Kombi und zeigt nur 2f Flip, zudem war die Waagepirouette eine sehr wacklige Angelegenheit. Die Kürmusik zu Vivaldis 4 Jahreszeiten wirkt nicht überzeugend, die Choreographie nicht optimal, sprungschwach. Lutricia ist zwar für die Nebelhorn-Trphy gemeldet, wird aber je nach  Kniebeschwerden entscheiden, ob ein Start zu diesem Zeipunkt überhaupt möglich ist.  Endgültig abgerechnet wird bei den Damen wohl erst zur DM in Frankfurt.

 

Die Eistänzer Shari Koch und Christian Nüchtern laufen im Kurztanz unruhig.  In der Kür zu einer italienischen Musik wirken sie blass, müssen technisch viel im Anschluss wiederholen  Katharina Müller und Tim Dieck sind gut in Schwung und locker, nicht mehr so bieder wie in den vorangegangen Jahren. Vor allem die engen Twizzle überzeugen. Sie wirken auch souveräner als die anderen Tanzpaare, was auch an den vorangegangenen zwei kleinen Wettkämpfen gelagen haben kann. Jennifer Urban und Benjamin Steffan sind im Kurztanz sauber, die Kür ist ausbaufähig.  Die Musik, die lateinamerikanisch angehaucht, trifft nicht jeden Geschmack. Das liegt vielleicht aber auch an der schwarzen Trainingskleidung. Beide steigern sich gegenüber der letzten Saison Mit der Olympiavorentscheidung weden sie aber wohl nichts zu tun haben, auch wenn alle 4 Paare zunächst für die Olympiaqualifikation gemeldet werden. Entschieden wird ca. 3 Tage vorher wer tatsächlich an den Start geht. Kavita Lorenz und Joti Polizoakis müssen fit bis dahin sein.. Die DEU entscheidet gemeinsam mit Herrn Skotnicky.  Außerdem zeigten Ria Schwendinger und Valentin Wunderlich ihre beiden Programme. Die zehnten der letzten Junioren WM von Taipeh wollen in dieser Saison in das Grand Prix Finale und die Vorraussetzungen dafür scheinen gut. Die Twizzle sind noch zu weit auseinander, aber mit der Kür Musik Insel der besonderen Kinder (Die Insel der besonderen Kinder ist ein Fantasy-Abenteuerfilm von Tim Burton und eine Verfilmung des Romans Miss Peregrine's Home for Peculiar Children ) punkten sie. Es  weckt Interesse auf mehr, man schaut hin, kein 08/15 Programm.

 

Im Paarlauf haben Aljona Savchenko und Bruno Massot bereits sehr zeitig die Absage für dieses Überprüfungslaufen gegeben, da sie am ersten Septemberwochenende in Berlin sind zum Minipaarlauflehrgang und vor allem zum Athletiktest. Inzwischen wurde aber in Oberstdorf weiter kräftig gefeilt an beiden Programmen. So eine Art von Paarlaufkür gab es bisher überhaupt noch nicht! Lasst euch alle überraschen. Von großem Interesse sind die Paare danach. Unsere derzeit stärkstes Juniorenpaar Thomalla/Kunkel glänzt mit 3f Würfen, auch 3f Twist. Lediglich die Paarlaufpirouette ist ohne Schwung. Talisa ist auch ca. 6 cm gewachsen, nicht gerade zur Freude von Paarlaufpartner Robert. In der Kür zu Elvis Presley gibt es noch einige choreographische Reserven. Die Elemente sind gut, die Einzelsprünge mangelhaft. Der Wurfflip wird vorerst nur doppelt riskiert. Auch Hocke/Blommaert riskieren im KP 3f Twist, den sie noch gar nicht so lange beherrschen, Wurfrittberger klappt scheinbar im Schlaf, nur beim Einzelsprung 3f TL strauchelt sie. In der Kür gibt es die 2f Axel Sequenz und 3f TL in den Einzelsprüngen, der Twist kommt doppelt. Die schwierige Axelhebung (mit Rückwärtseingang) mußt Ruben abbrechen. Miut den höheren Levels könnten sie punkten gegen Hase/Seegert, die ein bezauberndes KP hinlegen. Es passt perfekt zu beiden. Nur die Paarlaufpirouette ist nicht gut und sie müssen sie im Anschluß mehrfach wiederholen. In der Kür wollen beide aufstocken, nicht nur mit 3f Twist sondern auch mit 3f TL in Sequenz. Schöne Musik begleitet die beiden und Minerva übertrumpft mit ihrem Glitzerkostüm sogar fast Aljona, was die Glitzersteine anbetrifft. Neben Aljona udn Bruno sind Annika und Ruben zur Nebenhorntrophy gemeldet.
 
Fotos findet ihr auf der Homepage von Hella und Dietmar Höppner:

 

http://eislauffotos.de/koken/albums/deu-sichtungslaufen-berlin-18-20-august/